Das Ziel der Qualifikationsanalyse ist es, Ihnen relevante Qualifikationen vorzustellen, die zu einer erfolgreichen Einführung von Mensch-Cobot-Arbeitssystemen beitragen. Dabei erhalten Sie die Möglichkeit, für Ihr Unternehmen einzuschätzen, ob die jeweiligen Qualifikationen derzeit vorhanden sind. Wann immer möglich, weist Sie die Qualifikationsanalyse darauf hin, wie fehlende Qualifikationen aufgebaut werden können und liefert gleichzeitig Informationen darüber, was unter der jeweiligen Qualifikation verstanden wird.

 Damit werden zwei wichtige Funktionen erfüllt:

• Informationsfunktion: Die Vermittlung von Wissen über Qualifikationen, die bei der erfolgreichen Einführung eines Cobots in Ihr Unternehmen eine wichtige Rolle spielen.

• Checklistenfunktion: Sie können für sich selbst festhalten, ob diese Qualifikationen im eigenen Unternehmen vorhanden sind.

Letztlich soll es Ihnen durch die Qualifikationsanalyse leichter fallen, ein „Gefühl“ dafür zu entwickeln, auf welche Qualifikationen es in Ihrem Unternehmen ankommt, um ein Mensch-Cobot-Arbeitssystem erfolgreich umzusetzen und inwieweit diese Qualifikationen bereits vorhanden sind.

Die Qualifikationsanalyse besteht aus einzelnen Fragen, die sich auf eine Qualifikation beziehen und mit “Ja” oder “Nein” beantwortet werden können. Die Fragen bzw. Qualifikationen sind inhaltlich in verschiedene Kategorien aufgeteilt:

• Planung: Welche Qualifikationen sind im Vorfeld bzw. während der technischen Planung einer Umsetzung von Mensch-Cobot-Arbeitssystemen relevant?

• Sicherheit: Welche Qualifikationen müssen aus sicherheitstechnischen Aspekten für die Planung und Umsetzung eines Mensch-Cobot-Arbeitssystem vorhanden sein?

• Programmierung: Auf welche Qualifikationen kommt es an, wenn ein Mensch-Cobot-Arbeitssystem sowie der darin enthaltene Cobot programmiert werden müssen?

• Interaktion: Welche Qualifikationen sind auf Shop-Floor-Ebene relevant, wenn es um die tatsächliche Zusammenarbeit mit einem Cobot in einem Mensch-Cobot-Arbeitssystem geht?

Sie werden die einzelnen Phasen nacheinander durchlaufen und gelangen am Ende zu einer Übersicht, auf der Ihnen zusammenfassend dargestellt wird, welche Qualifikationen derzeit in Ihrem Unternehmen vorhanden sind und welche fehlen.

Bei den aufgeführten Qualifikationen handelt es sich um eine bewusste Auswahl an wesentlichen Qualifikationen, die bei den meisten Unternehmen zur erfolgreichen Einführung eines Mensch-Cobot-Arbeitssystems beitragen. Weitere, hier nicht aufgeführte Qualifikationen, können im Einzelfall eine zusätzliche Rolle bei der Einführung eines Mensch-Cobot-Arbeitssystems spielen.

Was wird durch die Qualifikationsanalyse nicht abgebildet?

Des Weiteren beinhaltet die Qualifikationsanalyse die beiden folgenden Aspekte nicht:

• Entscheidungsfunktion: Die Qualifikationsanalyse stellt kein Werkzeug dar, das Ihnen die Entscheidung vorgibt, ob ein Mensch-Cobot-Arbeitssystem in Ihrem Betrieb eingeführt werden kann/soll oder nicht.

• Qualifikationsaufbau: Die Qualifikationsanalyse stellt kein Werkzeug dar, das Ihnen dabei hilft, fehlende Qualifikationen aufzubauen.

Stimmen Sie Ihr Ziel explizit mit allen Beteiligten ab, sowohl firmenintern als auch mit evtl. beteiligten Partnerfirmen. Dies kann helfen, mögliche Missverständnisse oder Berührungsängste frühzeitig  auszuräumen.

Für eine sinnvolle und erfolgreiche Einführung eines Mensch-Cobot-Arbeitssystems ist eine klare Zieldefinition nötig. Fragen Sie sich, was sich konkret durch die Einführung des Mensch-Cobot-Arbeitssystems verbessern soll und definieren Sie anschließend ein klares Ziel. Definieren Sie das Ziel explizit und stimmen Sie es mit allen Beteiligten ab, sowohl firmenintern als auch mit evtl. beteiligten Partnerfirmen.

Beauftragen Sie einen Mitarbeitenden, die entsprechenden Informationen zu erfassen.

Hier bedarf es keiner weiteren Schritte.

Gehen Sie direkt zur nächsten Frage über.

Analysieren Sie den aktuellen Prozess gemeinsam mit den Werkerinnen und Werkern, die ihn im Tagesgeschäft durchführen. Erstellen Sie eine Abbildung des Prozesses (z.B. als Abfolge von Schritten, als Flussdiagram, etc.).

Gehen Sie direkt zur nächsten Frage über!

Definieren Sie die notwendigen Prozessschritte. Schätzen Sie nach Möglichkeit ab, an welchen Stellen der Prozess immer identisch abläuft und wo Abweichungen erwartet werden.

Hier bedarf es keiner weiteren Schritte.

Hier bedarf es keiner weiteren Schritte. Für eine Gesamtbetrachtung empfiehlt es sich jedoch, Mitarbeitende entsprechend fortzubilden – häufig gibt es einfach umzusetzende Lösungen für die Zu-/und Abfuhr. Wenn diese in die Planungen einbezogen werden, bieten sich eventuell wieder andere Möglichkeiten der Aufgabenteilung zwischen Mensch und Cobot.

Bilden Sie ihre Mitarbeitenden fort, sodass diese Wissen über die Auslegung und Realisierung einer Materialzuführung/-abführung für Cobots aufbauen und die Spezifikation/Beschaffung von Materialzuführung/ -abführung vornehmen können.

Hier bedarf es keiner weiteren Schritte.

Vermitteln Sie Ihren Mitarbeitenden ausreichend Wissen, sodass diese anschließend dazu in der Lage sind, den richtigen Endeffektor auszuwählen und diesen ggf. zu modifizieren. Entsprechende Informationen zur Weiterbildung finden Sie beispielsweise bei Herstellerinnen und Herstellern von Endeffektoren bzw. Cobots.

Alternativ: 

Beauftragen Sie einen externe Dienstleistende damit, den richtigen Endeffektor für die Aufgabenstellung in Ihrem Mensch-Cobot-Arbeitssystem auszuwählen, ggf. zu modifizieren und an den vorgesehenen Cobot anzubringen.

Hier bedarf es keiner weiteren Schritte.

Wenn die Prozessschritte zwischen Mensch und Cobot aufgeteilt werden, empfiehlt es sich im Sinne der Akzeptanz, die Werkerinnen und Werker mit einzubeziehen.

Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden, sodass diese ein Verständnis davon erhalten, welche Prozessschritte sich für die Umsetzung mit einem Cobot tatsächlich eignen. Dabei liegt der Fokus nicht nur darauf, welche Schritte aus technischer Sicht grundsätzlich mit einem Cobot umsetzbar wären, sondern vor allem darauf, bei welchen Prozessschritten es tatsächlich sinnvoll ist, dass diese durch den Cobot ausgeführt werden.

Alternativ:

Ziehen Sie Dienstleistende hinzu, die Sie bei bei der optimalen Aufgabenteilung zwischen Mensch und Cobot unterstützen und beraten.

Schulen Sie einen oder mehrere Mitarbeitende in Bezug auf die technischen Fähigkeiten und Limitationen von Cobots im Unterschied zu „klassischen“ Robotern. Legen Sie hierbei besonders Wert auf die unter „Hinweis“ genannten Aspekte.

Hier bedarf es keiner weiteren Schritte.

Schulen Sie einen oder mehrere Mitarbeitende in Bezug auf die technischen Fähigkeiten und Limitationen von Cobots im Unterschied zu „klassischen“ Robotern. Legen Sie hierbei besonders Wert auf die unter „Hinweis“ genannten Aspekte.

Hier bedarf es keiner weiteren Schritte.

Beauftragen Sie Dienstleistende, für Sie die Kostenabschätzung für die Programmierung des Cobots vorzunehmen.

Alternativ:

Nehmen Sie eine gröbere Kostenrechnung bei der Planung des Mensch-Cobot-Arbeitssystems vor, in der der Kostenaufwand bei der Programmierung des Cobots nicht abgeschätzt wird.

Falls Sie Dienstleistende (z.B. eine Systemintegratorin bzw. einen Systemintegrator) mit der gesamten Umsetzung des Mensch-Cobot-Arbeitssystems beauftragen, kann auch diese Ihnen ein Kostenangebot für die gesamte Umsetzung des Mensch-Cobot-Arbeitssystems (sowie die darin enthaltene Programmierung des Cobots) übermitteln.

Hier bedarf es keiner weiteren Schritte.

Beachten Sie dennoch, dass Ihnen das Wirtschaftlichkeitstool des KMU Cobot Coaches hierzu die Chance bietet, zu möglicherweise neuen Perspektiven bei die Wirtschaftlichkeitsabschätzung Ihres geplanten Mensch-Cobot-Arbeitssystems zu gelangen.

Beauftragen Sie Dienstleistende (z.B. eine Systemintegratorin bzw. einen Systemintegrator) mit der Umsetzung des Mensch-Cobot-Arbeitssystems, die Ihnen ein Kostenangebot für die Gesamtumsetzung übermittelt.

Nutzen Sie zusätzlich das Wirtschaftlichkeitstool des KMU Cobot Coaches, das Sie bei der Wirtschaftlichkeitsabschätzung Ihres Mensch-Cobot-Arbeitssystems unterstützt.

Alternativ:

Qualifizieren Sie Ihre Mitarbeitenden entsprechend.

Suchen Sie sich Hilfe, indem Sie eine Expertin bzw. einen Experten (z.B. Dienstleistende in der Funktion der Sicherheitsfachkraft oder eine Systemintegratorin bzw. Systemintegrator) mit der Risikobeurteilung/ EG-Konformitätsbewertung beauftragen.

Hinweis:

Mensch-Cobot-Arbeitssysteme müssen CE-zertifiziert werden, indem sie über das MRK-spezifische EG-Konformitätsbewertungsverfahren und die MRK-spezifische Risikobeurteilung geprüft werden. Bei der Prüfung liegt ein besonderes Augenmerk darauf, ob es beim Einsatz des Mensch-Cobot-Arbeitssystem in seinem vorliegenden Zustand zu Gefährdungen für den Menschen kommen kann. Hierzu werden beispielsweise die Kräfte gemessen, die der Cobot auf den Menschen ausüben kann, um das Verletzungspotenzial zu erfassen.

Die Zertifizierung gilt nur für den geprüften Zustand des Mensch-Cobot-Arbeitssystems. Dieser beinhaltet unter anderem beispielsweise:

• Die Programmierung des Cobots
• Die Umgebung des Cobots
• Eventuelle Werkzeuge des Cobots (Greifer, …)

Bitte beachten Sie deshalb, dass Sie für Ihr geplantes Mensch-Cobot-Arbeitssystem auch ein MRK-spezifisches EG-Konformitätsbewertungsverfahren (inklusive MRK-spezifischer Risikobeurteilung) durchführen müssen, um die CE-Zertifizierung für Ihr Mensch-Cobot-Arbeitssystem zu erstellen.  Achten Sie deshalb darauf, dass die/ der von Ihnen gewählte Expertin bzw. Experte auch in der Lage ist, ein solches MRK-spezifisches EG-Konformitätsbewertungsverfahren inklusive MRK-spezifischen Risikobeurteilung bei Ihnen durchzuführen.

Alternativ:

Schulen Sie Ihre Belegschaft durch externe Schulungsangebote, sodass Ihre Belegschaft fortan ein EG-Konformitätsbewertungsverfahren (inklusive Risikobeurteilung) selbst durchführen kann. Achten Sie auch hier darauf, dass die entsprechenden Mitarbeitenden anschließend ebenfalls dazu in der Lage sind, ein MRK-spezifisches EG-Konformitätsbewertungsverfahren (inklusive MRK-spezifischer Risikobeurteilung) für Ihr geplantes Mensch-Cobot-Arbeitssystem durchzuführen.

Hier bedarf es keiner weiteren Schritte.

Suchen Sie sich Hilfe, indem Sie eine externe Expertin bzw. einen externen Experten (z.B. Sicherheitsfachkraft oder Systemintegratorin bzw. Systemintegrator) mit der Durchführung des MRK-spezifischen EG-Konformitätsbewertungsverfahren (inklusive MRK-spezifischer Risikobeurteilung) beauftragen.

Hinweis:

Nutzen Sie das KMU Cobot Coach – Tool Risikobewertung, sofern Sie bereits eine Expertin bzw. einen Experten haben, die/der das EG-Konformitätsbewertungsverfahren durchführen kann, aber über keine ausreichenden Kenntnisse für ein MRK-spezifisches EG-Konformitätsbewertungsverfahren (inklusive MRK-spezifischer Risikobeurteilung) verfügt.

Alternativ:

Schulen Sie Ihre Belegschaft durch externe Schulungsangebote, sodass Ihre Belegschaft fortan ein MRK-spezifisches EG-Konformitätsbewertungsverfahren  (inklusive MRK-spezifischer Risikobeurteilung) selbst durchführen kann.

Hier bedarf es keiner weiteren Schritte.

Hinweis:

Nutzen Sie zum Erstellen der Betriebsanweisung die Ergebnisse der Risikoanalyse und die Gerätedokumentation.

Lassen Sie sich die Betriebsanweisung durch Ihre Systemintegratorin bzw. Ihren Systemintegrator erstellen oder suchen Sie sich Hilfe, indem Sie eine Expertin bzw. einen Experten (z.B. externe Dienstleistende) mit dem Erstellen einer Betriebsanweisung für das entsprechende Mensch-Cobot-Arbeitssystem beauftragen.

Alternativ:

Nutzen Sie das KMU Cobot Coach – Tool Sichere Anlagenplanung, das Sie bei dem Erstellen der Betriebsanweisung unterstützt.

Hier bedarf es keiner weiteren Schritte.

Organisieren Sie initiale und regelmäßige arbeitsplatzbezogene Unterweisungen. Diese sollten durch die Teamleitung oder die Vorgesetzte bzw. den Vorgesetzten durchgeführt werden. Bei Bedarf kann hier Unterstützung durch die Sicherheitsfachkraft erfolgen. Die Inhalte der Unterweisung ergeben sich aus der Betriebsunterweisung und den Gegebenheiten aus dem Arbeitsumfeld.

Hinweis:

Diese Unterweisungen können durch e-learning Inhalte ergänzt werden, welche aber nicht die arbeitsplatzbezogene Unterweisung ersetzen. Befähigen Sie Ihre Führungskräfte, diese Unterweisungen selbstständig vor Ort durchzuführen und dokumentieren Sie die Ergebnisse.

Suchen Sie sich eine externe Expertin bzw. einen externen Experten, die/der die biomechanischen Grenzwerte regelmäßig in Ihrem Unternehmen überprüfen kann.

Alternativ:

Schulen Sie beispielsweise Mitarbeitende der internen Wartung/Instandhaltung (oder andere Mitarbeitende) durch externe Schulungsangebote. Stellen Sie sicher, dass die entsprechenden Mitarbeitenden nicht nur die nötigen Qualifikationen aufbauen, um die biomechanischen Grenzwerte regelmäßig prüfen zu können, sondern auch über die notwendige Ausrüstung verfügen.

Hinweis, falls eine Systemintegratorin bzw. ein Systemintegrator das geplante Mensch-Cobot-Arbeitssystem umsetzt:

Lassen Sie die regelmäßige Überprüfung der biomechanischen Grenzwerte Ihres Mensch-Cobot-Arbeitssystem durch eine Systemintegratorin bzw. einen Systemintegrator in Ihrem Unternehmen durchführen, indem Sie z.B. in einem „Wartungsvertrag“ die regelmäßige Nachprüfungen durch die Systemintegratorin bzw. den Systemintegrator hinterlegen.

Hier bedarf es keiner weiteren Schritte.

Ja hier bedarf es keiner weiteren Schritte.

Suchen Sie sich eine externe Expertin bzw. einen externen Experten, der die biomechanischen Grenzwerte regelmäßig und nach einer Änderung des bestehenden Mensch-Cobot-Arbeitssystems in Ihrem Unternehmen überprüfen kann.

Alternativ:

Schulen Sie ihre Belegschaft durch externe Schulungsangebote, sodass diese fortan die Überprüfung der biomechanischen Grenzwerte, nach einer Änderung des bestehenden Mensch-Cobot-Arbeitssystems, in Ihrem Unternehmen erneut prüft.

Alternativ:

Lassen Sie die initiale Überprüfung der biomechanischen Grenzwerte in Ihrem Unternehmen durch eine Systemintegratorin bzw. einen Systemintegrator durchführen, nachdem es zu einer Änderung des bestehenden Mensch-Cobot-Arbeitssystems gekommen ist. Denken Sie daran, dass Sie anschließend die Einhaltung der biomechanischen Grenzwerte regelmäßig (selbst oder erneut durch Dienstleistende) überprüfen müssen. 

Hinweis, falls ein eine Systemintegratorin bzw. ein Systemintegrator Ihr geplantes Mensch-Cobot-Arbeitssystem umsetzt:

Lassen Sie nach Änderungen an Ihrem implementierten Mensch-Cobot-Arbeitssystem dessen biomechanischen Grenzwerte von einer Systemintegratorin bzw. einem Systemintegrator erneut überprüfen, indem Sie z.B. in einem „Wartungsvertrag“ die erneute Prüfung durch die Systemintegratorin bzw. den Systemintegrator hinterlegen.

In diesem Fall müssen im Programm des Cobots keine Anpassungsmöglichkeiten vorgesehen werden. Beziehen Sie die unter „Hinweis“ genannten Aspekte in die Planungen mit ein, insbesondere den Mehraufwand, der durch eine nachträgliche Änderung des bereits zertifizierten Mensch-Cobot-Arbeitssystems entsteht.

Hier bedarf es keiner weiteren Schritte. Beziehen Sie die unter „Hinweis“ genannten Aspekte in die Planungen mit ein.

Schulen Sie Mitarbeitende zum Thema „Zertifizierung von Cobot-Lösungen“. Die entsprechenden Mitarbeitenden sollten sich bereits vor der Schulung inhaltlich mit dem umzusetzenden Prozess beschäftigen (insbesondere mit den Abweichungen, die im Prozess erwartet werden).

Alternativ:

Beauftragen Sie externe Dienstleistende, die den nachträglichen Änderungsbedarf an Ihrem geplanten Mensch-Cobot-Arbeitssystem in dessen initiale CE-Zertifizierung berücksichtigen. Achten Sie darauf, dass den externen Dienstleistenden der umzusetzende Prozess ausreichend vertraut ist.

Hier bedarf es keiner weiteren Schritte.

Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden, die für die Arbeit im Mensch-Cobot-Arbeitssystem vorgesehen sind, hinsichtlich dem technischen Umgang mit dem System sowie sicherem Verhalten im Normalbetrieb, bei Störungsfällen, in Notsituationen und bei einem Eintritt eines Dritten in den Arbeitsraum des Mensch-Cobot-Arbeitssystems.

Hinweis:

Setzen Sie Ihr geplantes Mensch-Cobot-Arbeitssystem selbstständig um, sind Sie für die entsprechenden Schulungen selbst verantwortlich. Beauftragen Sie hingegen eine Systemintegratorin bzw. einen Systemintegrator mit der Durchführung der Schulungen, sofern diese/dieser das Mensch-Cobot-Arbeitssystem für Sie umsetzt.

Bilden Sie Ihre Mitarbeitenden hinsichtlich der erforderlichen Programmierkenntnisse weiter. Da es nicht “die eine Roboter-Programmiersprache” gibt, richtet sich die Fortbildung nach dem ausgewählten Cobot und der dafür nötigen Programmiersprache.

Hinweis:

Viele Cobothersteller bieten hierfür Schulungen an, um die für ihren Cobot notwendige Programmierung zu vermitteln. Zusätzlich lassen sich auch Softwareangebote von Softwareanbietern nutzen, mit deren Software sich unterschiedliche Cobots (leichter) programmieren lassen.

Alternativ:

Beauftragen Sie eine Systemintegratorin bzw. einen Systemintegrator (oder andere Dienstleistende) mit der Programmierung des Cobots in dem vorgesehenen Mensch-Cobot-Arbeitssystem.

Stellen Sie sicher, dass sich in Ihrer Belegschaft Mitarbeitende mit ausreichendem Know-How befinden, um die Erkennung der benötigten Teile mit einer Kamera einzulernen.

Als Voraussetzung für die zuverlässige Erkennung von Teilen müssen folgende Punkte erfüllt sein:

• Eine für den Prozess adäquate Kamera, samt passendem Objektiv muss vorhanden sein (oder neu ausgewählt und beschafft werden).
• Die Kamera muss in einem entsprechenden Set-Up aufgebaut werden (richtig positioniert, richtige Lichteinstellung), um geeignete Bilder zu erzeugen.
• Eine Schnittstelle zwischen Kamera und Cobot muss verfügbar sein, über welche die Informationen zum Roboter gelangt.

Wenn dies der Fall ist, müssen zur Einrichtung folgende Punkte erfüllt sein:

• Die Erkennung der Werkstücke muss zuverlässig eingerichtet werden.
• Die Hand-Augen-Kalibrierung zwischen Cobot und Kamera muss vorgenommen werden.
• Der Datenaustausch zwischen Cobot und Kamera im Roboterprogramm muss realisiert werden.

Falls Sie den Einsatz einer Kamera vermeiden wollen:

• Prüfen Sie, ob der Prozess so umgestaltet werden kann, dass der Cobot beispielweise die Werkstücke immer in der exakt gleichen Position greifen kann.

Alternativ:

Beauftragen Sie eine Systemintegratorin bzw. einen Systemintegrator (oder andere Dienstleistende), die/der die Erkennung der benötigten Teile mit einer Kamera übernimmt und einlernt.

Hier bedarf es keiner weiteren Schritte.

Stellen Sie sicher, dass sich in Ihrer Belegschaft Mitarbeitende befinden, die Folgendes erfüllen:

• Sie verfügen über ausreichende Kenntnisse über hierfür relevante Sensoren, um einen geeigneten Sensor auszuwählen (z.B. Messbereich und Messgenauigkeit beachten).

• Sobald der Sensor die wirkenden Kräfte richtig erkennt, kann durch diese Mitarbeitenden zusätzlich die entsprechende Schnittstelle programmiert werden, durch die der Cobot die Information des Sensors verarbeiten kann.

• Sie sind ausreichend für die zielgerichtete Verwendung der Sensordaten qualifiziert, und können die Cobotbewegungen adaptieren. Das bedeutet, die jeweiligen Mitarbeitenden sind dazu fähig, aufgrund der Sensordaten die Bewegung des Cobots richtig anzupassen (Beispielsweise: Was soll passieren, wenn ein Cobot durch seine Bewegungen 10N auf ein Werkstück aufbringt?).

Hinweis:

Hier hängt der Programmieraufwand entscheidend von der Komplexität der Aufgabe ab.

Alternativ:

Beauftragen Sie eine Systemintegratorin bzw. einen Systemintegrator mit der Auswahl eines geeigneten Sensors sowie der Programmierung der entsprechenden Schnittstelle.

Hier bedarf es keiner weiteren Schritte.

Schulen Sie Ihr Personal hierfür ausreichend. Durch die Vielfalt von möglichen Geräten gibt es hier keine einheitlichen Schulungen. Häufig ist eine Rücksprache mit der Herstellerin/dem Hersteller der Geräte bzw. des Cobots hilfreich, um zu erfahren, wie die Kommunikation zwischen Cobot und seiner Peripherie gestaltet werden kann.

Hinweis:

Hier hängt der Programmieraufwand entscheidend von den peripheren Geräten ab, mit denen der Cobot kommunizieren muss. Beispielsweise lässt sich die Kommunikation zu einem Endeffektor wesentlich einfacher realisieren, als zu Softwaresystemen wie ERP, Datenbanken etc.

Alternativ:

Beauftragen Sie eine Dienstleisterin bzw. einen Dienstleister, die/der Ihnen die Kommunikation zwischen dem vorgesehenen Cobot und seiner Peripherie einrichtet.

Hier bedarf es keiner weiteren Schritte.

Hier bedarf es keiner weiteren Schritte.

Stellen Sie sicher, dass Mitarbeitende, die für die Programmierung des Cobots im Mensch-Cobot-Arbeitssystem vorgesehen sind, den geplanten Arbeitsprozess des Mensch-Cobot-Arbeitssystems verstehen und deshalb eine Vorstellung davon haben, was bei der Programmierung des Mensch-Cobot-Arbeitssystems zu berücksichtigen ist.

Ziehen Sie ggf. Mitarbeitende hinzu, die sich durch ausreichende Prozesskenntnisse auszeichnen und die mit der Programmierung beauftragten Mitarbeitenden unterstützen können.

Legen Sie bei der Erstellung der Cobot-Lösung bzw. des Mensch-Cobot-Arbeitssystems ein Augenmerk auf eine einfach zu verstehende Bedienung (z.B. Bilder an Stelle von Texten bei Werkstückauswahl).

Vermitteln Sie zusätzlich das nötige Know-How an die von Ihnen ausgewählten Werkerinnen und Werker oder wählen Sie andere Mitarbeitende für die Tätigkeit aus, die das entsprechende Wissen besitzen.

Hier bedarf es keiner weiteren Schritte.

Hier bedarf es keiner weiteren Schritte.

Geben Sie Ihren Werkerinnen und Werkern eine Einführung hinsichtlich der Unterschiede zwischen klassischer Robotik und Mensch-Roboter-Kollaborationen. Diese Einführung ist informativ zu gestalten, sodass Mitarbeitende einen Eindruck davon erhalten, was unter einem Cobot zu verstehen ist und was die Zusammenarbeit mit ihm auszeichnet. Die Einführung kann deshalb beispielsweise durch eine „Expertin“ bzw. einen “Experten” in Ihrem Unternehmen selbst geschehen, die/der das entsprechende Wissen bereits aufgebaut hat.

Sehen Sie eine Einführung über den Umgang mit Cobots vor. Diese Einführung ist informativ zu gestalten, sodass Mitarbeitende einen Eindruck davon erhalten, was unter einem Cobot zu verstehen ist und was die Zusammenarbeit mit ihm auszeichnet. Die Einführung kann deshalb beispielsweise durch eine “Expertin” bzw. einen „Experten“ in Ihrem Unternehmen selbst geschehen, die/der das entsprechende Wissen bereits aufgebaut hat.

Stellen Sie sicher, dass dies von Beginn an in der Programmierung des Mensch-Cobot-Arbeitssystems vorgesehen ist und CE-zertifiziert wird. Bei der Festlegung, welche Anpassungen die Werkerin bzw. der Werker vornehmen können sollte, ist es empfehlenswert, auch die Werkerin bzw. den Werker selbst zu befragen und einzubeziehen.

Sehen Sie zusätzlich eine ausführlichere Schulung der entsprechenden Mitarbeitenden bezüglich des spezifischen Mensch-Cobot-Arbeitssystems vor, die über die grundlegende Einführung (Frage 2) hinausgeht. Inhalte dieser Schulung könnten beispielsweise Folgende sein:

• • Welche Einflüsse haben Modifikationen am bestehenden Mensch-Cobot-Arbeitssystem?

• • Wie bewegt sich ein Cobot generell (kinematischer Aufbau)?

Beachten Sie, dass die CE-Zertifizierung eines Mensch-Cobot-Arbeitssystems immer dann neu vorgenommen werden muss, wenn sich etwas ändert. Vergewissern Sie sich deshalb, dass der Prozess so ausgelegt wird, dass später keine aufwändigen Nacharbeiten notwendig werden.

Es gibt mehrere Wege, die zu einer erfolgreichen Umsetzung eines Mensch-Cobot-Arbeitssystems führen können.

Dabei stellen die Komplettumsetzung in Eigenregie und die komplette Umsetzung durch eine Systemintegratorin bzw. einen Systemintegrator zwei Extrema dar.

Allerdings gilt es zu unterstreichen: 

Als „Mittelweg“ kann Ihr Unternehmen nur für einzelne Themen mit externen Partnerinnen und Partnern zusammenarbeiten und bei anderen Aspekten eigenes Know-How aufbauen. Beispiele hierfür sind das Hinzuziehen von Beraterinnen und Beratern zur technischen Auslegung, die Auslagerung einzelner Themenbereiche (z.B. Bildverarbeitung) oder die externe Durchführung der CE-Zertifizierung.

Je mehr der hier aufgeführten Qualifikationen in Ihrem Unternehmen vorhanden sind, desto leichter wird Ihnen die erfolgreiche Umsetzung eines Mensch-Cobot-Arbeitssystems fallen und desto weniger sind Sie dabei auf externe Unterstützung angewiesen.

Betrachten Sie das Ergebnis der Qualifikationsanalyse als Standortbestimmung, mit der Sie abschätzen können, wo sich Ihr Unternehmen bei dem Aufbau der nötigen Qualifikationen für eine erfolgreiche Einführung eines Cobots momentan befindet. Vergleichen Sie mit Hilfe des Tools, an welchen Stellen bereits wichtige Qualifikationen vorliegen und wo weiteres Potenzial zum Qualifikationsaufbau besteht.

In Ihrem Fall gilt, dass die Voraussetzungen für eine komplette Umsetzung in Eigenregie derzeit noch nicht erfüllt sind. Dies bietet für Sie eine günstige Gelegenheit, die entsprechenden Qualifikationen aufzubauen und sich weiterzuentwickeln!

Nutzen Sie deshalb die Chance und bauen Sie die noch fehlenden kritischen Qualifikationen auf, bevor Sie mit der selbstständigen Umsetzung Ihres Mensch-Cobot-Arbeitssystems beginnen.